Ich will ja gerne die Welt retten. Und dazu hör ich gerade, wie so viele, Charles Eisenstein. Und am meisten beeindruckt mich dabei die Aussage, dass es eine neue/alte Art der Verbindung mit der Natur bräuchte: die Vorstellung des Interbeings (wir sind verbunden und definieren uns durch diese Verbindungen) und einer daraus resultierenden, tiefen Verbindung zur Natur, die als heilig angesehen wird.
Ich glaube, und Mr Eisenstein erwähnt es auch immer wieder, dass ich diese Verbindung mit ‘ceremony’, also Zeremonien oder Ritualen herstellen kann.
“Alles, das dem Leben dient, ist eine Zeremonie und ein Gebet, dass die anderen Wesen wissen lässt, dass wir auch Teil hiervon sein möchten”.
Charles Eisenstein
Zeremonie oder Ritual beginnt für mich mit ganz kleinen Dingen. Ein Raum geht auf für etwas nicht Alltägliches. Etwas Besonderes. Etwas wo unsere Aufmerksamkeit kurz nur bei einer Sache ist. Um mich mit der Natur zu verbinden, fällt es mir am leichtesten, kleine Rituale für die Elemente zu machen. Ich bin ja auch tatsächlich auf eine ganz physische, dreidimensionale, ja, existentielle Art und Weise mit ihnen verbunden.
Es gibt die 3er Regel. Solange kann der Mensch überleben:
3 Minuten ohne Luft, 3 Tage ohne Wasser, 3 Wochen ohne Nahrung/also Erde.
Und keine 3 Sekunden ohne die Wärme der Sonne, die diesen Planeten bewohnbar macht. Oder keine 3 Jahre ohne Vitamin D?
Ich spüre die Wärme meines Blutes, der Kerze und der Sonne, ich spüre den Lebensfunken, teile mein Feuer, meine Begeisterung mit der Welt (was ich gerade eben mache).
Ich atme die Luft, nähre mich mit ihrem Sauerstoff, nähre die Welt mit meiner Ausatmung, meinem Gesang, meinen Worten. Kennt ihr noch diese Bilder aus dem Biologiebuch? Maus alleine unter Glasglocke – stirbt. Pflanze alleine unter Glasglocke – stirbt. Aber gemeinsam nähren wir uns gegenseitig. Ist das nicht fantastisch?
Ich esse die Früchte der Erde und sie werden zu meinem Körper. Sie gibt mir die Kraft mit meinen Händen die Welt zu formen und zu verändern. Was mein Körper wieder gibt, macht sie fruchtbar. Stichwort Terra Preta ;-). Und auch wenn ich sterbe, wird mein Körper absorbiert wie eine alte Apfelschale.
Ich trinke das Wasser und fülle meine Zellen damit auf, lausche der Information und teile meine der Welt mit, mit Blut, Schweiß, Tränen, Spucke und Pipi. Die Vorstellung von Kläranlagen, macht mich dabei etwas traurig. Ich hab mal erzählt bekommen, das die Erde so verwirrt ist, weil sie unsere Informationen nicht mehr bekommt.
Im Ritual übe ich also Anteilnahme, an der Natur, am Leben anderer Menschen und an meinen eigenen inneren Prozessen.
Ich trete in Verbindung, durch einen Moment meiner ungeteilten Aufmerksamkeit.
Durch eine kleine Handlung: löse, lasse los, sage Danke, bitte um Schutz, beginne etwas Neues..
Große, diffuse Mysterien des Menschseins, werden greifbar, verstehbar, handhabbar und sinnvoll. Bei Ritualen, die die Lebensübergänge markieren zum Beispiel. Oder wir bezeugen einander, stärken und unterstützen uns, egal ob bei der Fußballweltmeisterschaft oder beim Feiern des Geburtstags. Oder wir prozessieren eine Veränderung in uns selbst, schwitzen alte Anteile aus, lösen uns durch einen Haarschnitt von alten Zeiten, um etwas neues und anderem Raum und Platz zu geben. Dennoch hat das Wort eine Vergangenheit. In manchen löst das Wort ‘Ritual’ Unwohlsein aus.
Das kann ich gut verstehen und beschäftigt mich schon eine Weile. Hier im Detail darauf einzugehen, sprengt den Rahmen. Aber seid euch gewiss, bald kommt noch ein Video dazu.
Ich will Teil sein. Des Lebens, der Natur und MEINES Lebens.
Im Großen und Ganzen sind Rituale für mich nicht mehr, aber auch nicht weniger, als kleine Handlungen, mit gesetzter Intention.
Jedes Ritual, egal ob die kleinen oder großen, die alten oder neuen, bauen darauf auf, werden verstärkt durch Symbole, Farben, Anzahl der Mitwirkenden, Vor- und Nachbereitung und so weiter…
Aber im Grunde, ist es immer dasselbe.
Ganz unspektakulär. Und ganz einfach. Aber mit einer Wirkung liebe Leute, das hätte ich mir kaum zu träumen gewagt 🙂 Denn durch die vielen kleinen Momente der Aufmerksamkeit und Bewusstheit, entschleunigt sich die Welt für mich. Ich habe Zeit in Beziehung zu treten, eben Anteil zu nehmen, mit mir selbst, der Natur und dem Großen Ganzen. Dafür bin ich immer wieder sehr dankbar.
ALLES ist verbunden. ALLES hat seinen Rythmus. IMMER für die Liebe.
Himmel und Erde – Vertraue den Kreisläufen
Hast du auch Lust auf Kreisläufe? Ich freue mich über jeden Menschen und verrate Dir gerne, wie wir das mit dem Vertrauen anstellen können, alleine jede*r für sich oder in der Gruppe. Mehr über meine Arbeit teile ich hier im Tagebuch und natürlich auch bei:
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An dieser Stelle danke ich auch Florian für die wunderbare Hilfe beim fotografieren. Ihr findet ihn und seine Wunderwerke bei www.Florian-Michael-Litzlfelder.de